Lebkuchen und Co.: Genuss mit Nebenwirkungen für die Zähne
16.12.2024Lebkuchen gehören zu den beliebtesten Leckereien der Weihnachtszeit, doch ihre süße Versuchung hat auch eine Schattenseite. Der hohe Zuckergehalt! Es gibt gesunde Alternativen, die nicht weniger lecker sind.
Die Adventszeit ist eine Zeit der Vorfreude und des Genusses – insbesondere von Lebkuchen und anderen weihnachtlichen Leckereien wie Plätzchen. Doch während wir uns den süßen Versuchungen hingeben, sollte eines immer im Hinterkopf bleiben: Was süß ist und lecker schmeckt, kann für die Zähne sehr schädlich sein. Wie wirken sich weihnachtliche Schleckereien auf unsere Zähne aus, und wie können wir Zahnschäden vorbeugen?
Teilweise ein Drittel Zucker im Lebkuchen
Lebkuchen, Spekulatius, Zimtsterne und natürlich Schokolade sind zur Weihnachtszeit beliebt. Der Blick auf die Inhaltsliste verrät exemplarisch bei Lebkuchen, wo neben all dem Genuss das Problem liegt. Neben Gewürzen wie Zimt und Nelken ist Zucker ein Hauptbestandteil. Bis zu einem Drittel pro Lebkuchen ist enthalten. Dieser Zucker stammt nicht nur aus dem zugesetzten Kristallzucker, sondern auch aus anderen Zutaten wie Honig oder Sirup, die häufig in Lebkuchenrezepten verwendet werden. Leider ist Zucker auch einer der Hauptverursacher von Zahnschäden.
Auswirkungen von Zucker auf die Zähne
Zucker ist ein Nährstoff, der von Mundbakterien besonders leicht verstoffwechselt werden kann. Diese Bakterien wandeln den Zucker in Säuren um, die den Zahnschmelz angreifen und schädigen. Der Zahnschmelz ist die äußere Schutzschicht unserer Zähne. Wird er geschädigt, können Karies und andere Zahnkrankheiten entstehen. Deshalb ist Zucker besonders angriffslustig, wenn es um unsere Zähne und die Zahngesundheit allgemein geht. Insbesondere in der Adventszeit, wenn viele Menschen vermehrt zu süßen Leckereien greifen, werden die Zähne einem Härtetest unterzogen.
Gute, zahnfreundliche Lebensmittel und Genussprodukte für die Weihnachtszeit
Wer auf der Suche nach weniger zuckerhaltigen, aber weihnachtlichen Leckereien ist, hat hier bessere Alternativen:
Nuss- und Trockenfruchtkekse: Diese Kekse verwenden oft gemahlene Nüsse und Trockenfrüchte als Hauptzutaten, was den Zuckergehalt reduziert und gleichzeitig Ballaststoffe und gesunde Fette liefert.
Haferflockenkekse: Haferflocken sind reich an Ballaststoffen und können in Kombination mit minimalem Zuckeranteil oder natürlichen Süßungsmitteln wie Bananen oder Apfelmus zu köstlichen Keksen verarbeitet werden.
Gewürzte Nüsse: Gewürzte Nüsse, die mit Zimt und anderen weihnachtlichen Gewürzen gebacken werden, bieten einen knusprigen und aromatischen Snack ohne den hohen Zuckeranteil.
Früchtebrot: Dieses Brot enthält oft weniger Zucker als traditionelle Lebkuchen und verwendet natürliche Süße aus Trockenfrüchten.
Mandelplätzchen: Mandelplätzchen können mit Honig leicht gesüßt werden und bieten eine knusprige, häufig zuckerärmere Alternative.
Kokosmakronen: Diese Leckereien sind beliebte Weihnachtsplätzchen und oft weniger zuckerhaltig. Sie basieren auf Kokosraspeln, die reich an Ballaststoffen sind. Geschmacksträger ist hier häufig das Kokosfett, nicht der Zucker.
Zucker sollte nicht zu lange im Mund bleiben
Für die Zahngesundheit spielt nicht nur der Zuckergehalt der Nahrung eine Rolle, sondern auch die Wirkdauer. Je länger der Zucker im Mund verbleibt, desto mehr Säuren können die Mundbakterien daraus bilden. Und je länger diese Säuren auf den Zahnschmelz einwirken, desto größer der Schaden. Karies tritt besonders dann auf, wenn wir über den Tag verteilt häufig zu süßen oder sauren Snacks greifen. Um das Risiko von Zahnschäden zu minimieren, ist es wichtig, die Verweildauer von Zucker und Säure im Mund so kurz wie möglich zu halten.
Was bedeutet das fürs Naschen in der Weihnachtszeit? Süße Leckereien sollten lieber zu festen Zeiten genossen werden, anstatt über den ganzen Tag verteilt. Dies reduziert die Zeit, in der die Zähne Zucker und Säuren ausgesetzt sind.
Zahnpflege zu Weihnachten
Nicht immer und überall gelingt es, zu dieser Festzeit eine Alternative zu finden. Zu lecker ist der Punsch auf dem Weihnachtsmarkt oder der Lebkuchen des Bäckers. Bei süßen und sauren Getränken hilft es, nicht über einen langen Zeitraum daran zu nippen, sondern sie eher zügig zu trinken. Nach dem Verzehr von Süßigkeiten kann man Wasser trinken oder den Mund ausspülen, um Zucker und Säuren zu verdünnen und zu entfernen.
Eine gründliche Zahnpflege ist daher das A und O, um Zahnschäden vorzubeugen. Bei süßen Lebensmitteln, die an den Zähnen kleben, ist es besonders wichtig, die Zähne im Anschluss zu putzen – egal, ob es sich um Fabrikzucker, Honig oder Fruchtzucker aus Trockenfrüchten handelt. Zudem hilft die Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten, um Speisereste und Plaque aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen.
Tipp: Auch das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi kann eine sinnvolle Ergänzung sein, da es die Speichelproduktion anregt und somit die Neutralisation von Säuren im Mund unterstützt. Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt oder Zahnärztin zur Kontrolle und professionellen Zahnreinigung sind ebenfalls wichtig, um die Zahngesundheit langfristig zu erhalten.
Quellen:
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- Das Gesundheitsportal medondo.health
- Gasmi Benahmed A, Gasmi A, Arshad M, Shanaida M, Lysiuk R, Peana M, Pshyk-Titko I, Adamiv S, Shanaida Y, Bjørklund G. Health benefits of xylitol. Appl Microbiol Biotechnol. 2020 Sep;104(17):7225-7237.
- Bundeszahnärztekammer, Colgate-Palmolive (o.J.). Vorbeugen ist besser als Bohren. Effektive Mundhygiene und Kariesprophylaxe. Monat der Mundgesundheit.
- Stiftung Warentest (2019). So pflegen Sie die Zähne richtig. L
- Universität Bern: „Das erosive Potenzial verschiedener Getränke, Speisen und Medikamente“ | Vademecum