Zahnschmelz: Warum wir ihn unbedingt schützen sollten
01.01.2025Er ist das härteste Gewebe im menschlichen Körper und zugleich unverzichtbar: der Zahnschmelz. Diese Substanz schützt und stärkt die Zähne und spielt eine entscheidende Rolle für deren Funktion. Zahnschmelz bedeckt die sichtbare Oberfläche der Zähne und bietet eine wesentliche Schutzbarriere gegen eine Vielzahl von potenziellen Schäden.
Zahnschmelz besteht hauptsächlich aus anorganischen Materialien, vor allem aus Hydroxylapatit, einem kristallinen Calciumphosphat. Etwa 96 Prozent des Zahnschmelzes sind solche mineralischen Bestandteile. Die restlichen vier Prozent setzen sich aus Wasser und organischen Materialien zusammen.
Zahnschmelz kann vom Körper nicht mehr regeneriert werden
Die Bildung von Zahnschmelz beginnt bereits im Mutterleib. Während der pränatalen Entwicklung, etwa ab der 14. bis 16. Schwangerschaftswoche, beginnt sich der Zahnschmelz zu bilden. Die Entwicklung des Schmelzes setzt sich bis ins Jugendalter fort, da die bleibenden Zähne in der Regel erst zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahr durchbrechen.
Ist er einmal vollständig ausgebildet, kann beschädigter Zahnschmelz vom Körper nicht mehr regeneriert werden. Allerdings gibt es Möglichkeiten, den Schmelz zu schützen und seine Widerstandsfähigkeit zu unterstützen. Fluorid, das oft in Zahnpasta, Mundspülungen oder anderen Produkte zur Zahnpflege enthalten ist, kann helfen, die Remineralisierung des Zahnschmelzes zu fördern und ihn widerstandsfähiger gegen Säureangriffe zu machen.
Was den Zahnschmelz schädigt
Zahnschmelz kann durch verschiedene Faktoren geschädigt werden. Eine der häufigsten Ursachen für den Zahnschmelzabbau ist der Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken. Bakterien im Mundraum wandeln Zucker zu Säuren, die den Schmelz angreifen und demineralisieren. Auch säurehaltige Getränke wie Softdrinks und Fruchtsäfte können den Zahnschmelz angreifen. Falsches, zu festes Zähneputzen oder die Verwendung von Zahnbürsten mit harten Borsten kann ebenso zu Abrieb führen wie regelmäßiges, unbewusstes Zähneknirschen vor allem nachts. Diese Angewohnheit wird zahnmedizinisch als Bruxismus, bezeichnet.
Ist der Zahnschmelz beschädigt, ist auch der Zahn nicht mehr ausreichend geschützt. Dadurch erhöht sich das Risiko für eine Karies erheblich. Ohne den schützenden Mantel des Zahnschmelzes können Bakterien in den Zahn eindringen und das Dentin angreifen. Eine solche tiefe Karies kann außerdem zu Entzündungen und Infektionen führen. Darüber hinaus führt ein beschädigter Zahnschmelz oft zu Überempfindlichkeit. Kalte, heiße oder süße Speisen und Getränke können starke Schmerzen oder Unbehagen verursachen.
Präventive Maßnahmen zur Erhaltung von Zahnschmelz
Präventive Maßnahmen wie eine zahngesunde Ernährung, eine sorgfältige Mundhygiene, die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta und regelmäßige Zahnarztbesuche sind unerlässlich, um den Zahnschmelz zu schützen und die Zähne langfristig gesund zu halten. Ein intakter Zahnschmelz ist die Schutzschicht des Zahns und trägt so zu einem funktionierenden Kauapparat bei.
Quellen:
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- Das Gesundheitsportal medondo.health
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